Citadel auf dem Raspberry

Citadel ist eine freie Groupware-Lösung. Mit Citadel ist es möglich, Kalenderdaten, Adressen, Notizen und E-Mails auf einem Server über eine moderne, mehrsprachige Web-Oberfläche mit einem Browser zu verwalten. Darüber hinaus sind praktische Extras wie ein Chat oder die Unterstützung von OpenID integriert. Besonders nützlich ist die E-Mail-Funktion. Mit ihr kann man innerhalb weniger Minuten einen eigenen E-Mail-Server aufsetzen, der auch E-Mails von anderen Dienstleistern abrufen bzw. einsammeln kann. Leider scheint das ganze noch relativ unbekannt zu sein. Ich habe mir die Mühe gemacht und es auf einem Raspberry Pi mit einer 8GB SD-Karte zu installieren. Das ganze läuft erstaunlich schnell und ohne großen Probleme.
Besonders angetan war ich von der Kalenderfunktion die sich z. B. auch mit Thunderbird synchronisieren lassen. Hierfür ist aber ein Addon notwendig.
Zuerst bringen wir mit “sudo apt-get update” und “sudo apt-get upgrade” die Pakete auf den aktuellen Stand.
Da es ein fertiges Paket für Debian gibt, reicht eine einfache Eingabe von:

sudo apt-get install citadel-suite

Während der Installation werden ein paar Daten abgefragt die nach euren Gegebenheiten anzupassen sind.

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Nachdem die Schritte alle durchgearbeitet worden sind sollte der Raspberry mit “sudo reboot” neu gestartet werden. Leider hatte die Sprachauswahl bei mir keinerlei Einfluss auf die Weboberfläche. Egal welche Sprache ich hier ausgewähltt habe, das Frontend stellt sich in englisch dar.
Nachdem der Pi erfolgreich neu gestartet ist, solltet ihr durch einen Aufruf <IP-des Raspberry> im Browser auf die Weboberfläche gelangen. Dort solltet Ihr Euch nun mit dem während der Installation festgelegten Benutzer und Passwort anmelden können.

Citadel1xcitadel2xcitadel3x

 So schön wie das ganze auch aussieht. Mir ist es leider nicht gelungen eine Mail zu senden geschweige denn zu empfangen.
Wobei ich auch ehrlich zu mir sein muß, und es nur oberflächlich versucht habe.
Sollte wer mehr Erfolg haben, so freue ich mich über Feedback.


Kommentare

Citadel auf dem Raspberry — 22 Kommentare

  1. Klasse – ich denke gerade über einen zweiten RasPi nach … 😉

    Kann Citadel einen kompletten Mail-Server (DynDNS, MTA + Spam-Filter + MDA) für 10 Personen ersetzen? Gibt es eine Möglichkeit Kalender und Kontakte mit Android zu synchroniseren (z.B. CalDAV/CardDAV)?

    • Hallo Rene,

      ich denke ein zweiter Pi macht durchaus Spaß 🙂
      (http://gander.in/openeelec/)
      Theoretisch sollte Citadel eine vollwertige Groupware-Lösung sein. Die Anbindung über DynDNS stellt keine Probleme dar.
      Beherscht natürlich auch den Abgleich über CalDAV, sowie CardDAV. Hierfür wird aber zumindest
      bei Android-Geräten eine Drittanbieter-App benötigt. Mit 10 Usern sollten keine Probleme auftreten. Ich habe das System nicht im produktivem Einsatz, daher kann ich keine Erfahrungswerte liefern. Von einem Einsatz auf einem Raspberry Pi würde ich hardwarebedingt abraten. Hierfür würde ich auf potentere Systeme zählen. Auf die schnelle habe ich noch folgenden Link gefunden: http://wiki.ubuntuusers.de/Citadel
      Falls Du Citadel erfolgreich mit mehreren Usern im Einsatz hast, würde ich mich über ein Feedback freuen.

      Viele Grüße Markus

  2. Hallo Citadel ist echt cool auf dem Raspberry. Eine Sache fehlt mir aber. Ich habe ein Variable IP und würde gerne trptzdme EMail nach aussen senden.

    Die SmartHosts funktionieren wie ich das verstanden und getestet habe nicht mit SSL.

    Ich habe die SSMTP funktion in der konsole getestet. Die funktioniert wunderbar. Kann ich das irgendwie verknüpfen.

    Also das Citadel mit SSMTP sendet oder alternativ. Das Citadel sich mit SSL bei einem Provider einloggt und die Email darüber versendet ?

    danke

    • Hallo Pascal,

      ich setze derzeit kein Citadel ein, daher kann ich Dir nur bedingt weiterhelfen.
      Grundsätzlich sollte Citadel als SMTP-Gateway funktionieren. Das heisst, wenn Du eine Mail schreibst, wird diese an den konfigurierten Mailserver geschickt (yahoo, google, gmx etc). Dieser leitet die Mail dann an den endgültigen Empfänger weiter. Also muß Citadel zwingend als SMTP-Relay konfiguriert werden. Ich habe noch diesen Link gefunde, da wird beschrieben auf was zu achten ist.
      http://www.citadel.org/doku.php?id=documentation:mail_terms
      Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen und freue mich über Feedback.

      Nachtrag v. 09.09.15
      Man muß in Citadel unter “Verwaltung” -> “Domänennamens- und Internetmail-Konfiguration” -> “Smart Host” einen Eintrag in der Form “passwort@externersmtp” setzen.

      Viele Grüße Markus

  3. Hallo zusammen

    Meiner Ansicht nach gibt es zwei Probleme bei der Einstellung von Citadel

    A) Citadel so einzustellen, dass man Mails empfängt ( relativ einfach )

    Hier muss man Ports auf dem Router freigeben, wie z.B. 143. Bei einer Fritzbox
    beispielsweise muss man darauf achten, dass die Daten dann korrekt weitergeleitet werden.

    B) Citadel so einzustellen, dass Mails geschrieben werden können (recht schwer)

    a) Man muss die Spezialsoftware TLS installieren, denn unverschlüsselt funktioniert
    es nicht (siehe auch den uncensored Citadel-Blog, dort stehen Detail-Anweisungen)
    b) Port 8025 muss auf dem Router freigegeben werden
    c) Unter Smart Hosts steht
    Email-Adresse:Passwort@127.0.0.1:8025
    Die Email-Adresse ist in der Form User%40Provider.xx geschrieben
    Die Email-Adresse muss bei einem anderen Mail-Provider stehen,
    d) Dieser Mail-Account muss für “fremde Apps” freigegeben werden (damit der SMTP-Relay funktioniert)
    e) Wahrscheinlich braucht man eine eigene Domain (ich habe eine kostenfrei über NoIP.com bekommen).
    f) Die Mailadresse sollte so geschrieben sein, dass sie vom externen Provider nicht als Spam eingeordnet wird.

    Wenn dies alles eingestellt ist, dann erst klappt der Mailversand – wenigstens bis auf weiteres.

    Viele Grüße Nils

    • Hallo Nils,

      vielen Dank für die Ausführungen.
      Ich denke das wird sicher dem einen oder anderen hilfreich sein.

      Das mit Port 8025 ist mir auch neu.
      Zu dem Punkt f: Die Schreibweise der Mailadresse ist doch sehr statisch, hier hat nicht jeder die Möglichkeit sie anzupassen.
      Auch bei dem Punkt d denke ich kann es zu Problemen kommen. Das kann man bei vielen Mailanbietern nicht beeinflussen.

      Gruß Markus

    • Hey Nils,

      wollte fragen ob du genauere Anleitungen zum senden einer Mail mit Citadel hast. Ich scheitere glaub ich am SmartHost, da ich alles andere habe.

      Schöne Grüße,
      Nevzat

      • Hallo Nevzat,

        lange Zeit war ich nicht mehr im Blog.
        Zu Deiner Frage: wahrscheinlich hast Du recht.

        Mein Eintrag besagte, dass z.B.
        ein User maxmueller@gmail.com mit dem Passwort erika unter Smarthosts folgenden Eintrag schreiben sollte:

        maxmueller%40gmail.com:erika@127.0.0.1:8025

        So stimmte es auch im November 2015, heute funktioniert dies Vorgehen aber leider nicht mehr.
        Eine so versendete Mail landet jetzt anscheinend im Nirvana.
        Über die Gründe kann man nach Herzenslust spekulieren.

        Ferner ist mir aufgefallen, dass offenbar nur sehr wenige Leute vom Raspberry aus Mail verschicken wollen, warum auch immer.

        Vielleicht hat ja trotzdem einer von Euch eine Idee, wie man weiterkommt.
        Gruß Nils

        • Hallo Nils, ich kann hier leider nichts wirklich neues mehr beisteuern. Ich habe das Projekt verworfen.
          Mails, Kalender, Kontakte werden jetzt über die DS415+ abgewickelt.
          Der Administrationsaufwand hält sich hier auch in Grenzen.

          Gruß Markus

  4. Bekomme es nicht hin.
    Raspberry PI3
    Raspian Lite drauf.
    Alles installiert.
    Webbrowser und adresse eingeben.
    Benutername und LOGIN gebe ich ein.
    Aber nichts passiert.
    Wenn ich das 5 mal wiederhole erscheint Please wait,
    Sonst passiert nichts.

    Was kann das sein

  5. Moin Moin,

    ich probierte sowohl mit „Raspbian Stretch with desktop“ als auch mit „Raspbian Stretch Lite“ (Veröffentlichung 2017-09-07) auf einem RPi3 und habe ebenfalls oben beschriebenes Problem der Nichtakzeptanz richtig eingegebener Passwörter. Zwei Abende probierte ich Dies und Das ohne Erfolg. Eine Installation auf dem Desktop-PC (Debian) funktionierte auf Anhieb (unter Berücksichtigung eines Durchlaufs von „sudo /usr/lib/citadel-server/setup“).
    Erst als ich auf Raspbian Jessie (wget https://downloads.raspberrypi.org/raspbian/images/raspbian-2017-04-10/2017-04-10-raspbian-jessie.zip) zurückgriff hatte ich auch auf dem Raspberry Erfolg! (Installation jeweils per „apt install citadel-suite“).
    Übrigens, gesendete E-Mails findet man nicht etwa unter [Mail], sondern unter [Rooms] -> [Sent Items] 😉

    Nun recherchiere ich – bislang erfolglos – nach OMEMO-Implementation in Citadel.
    Falls da jemand eine Idee hat …

    • Hallo Olaf,

      danke für die ausführliche Rückmeldung. Ich denke das dies auch für Reimund von Bedeutung ist.
      Leider kann ich da nichts mehr sinnvolles beisteuern, da ich das Projekt vor längerer Zeit bereits verworfen habe.
      Ich bin mittlerweile komplett auf Synology umgeschwenkt.

      Gruß Markus

      • Moin Markus,

        ja, die „Synologys“ sind schon erstaunliche Kisten. Da diese jedoch in einer anderen Preisklasse beheimatet sind, bleibt Deine (oben stehende) Anleitung sicher noch für viele interessant. Dafür schonmal unser Dankeschön!

        Gruß
        Olaf

  6. Hallo,

    habe alles soweit installiert nur leider komm ich nicht auf den Server, wenn ich mich einloggen will, kommt immer nur bitte warten und nichts weiter passiert, hat da einer zufällig einen Tipp?

    Gruß

  7. Ich habe das gleiche problem beim einloggen
    bitte warten und nichts passiert auf mehrere rechner getestet immer das gleiche.

    gibt es da eine lösung?

    • Hallo Daniel,

      ich habe das Projekt bereits vor längerer Zeit verworfen.
      Evtl. könnte man die Suite auch in einer VM virtualisieren.
      Auch um zu sehen ob sich die Probleme beim Anmelden auf die lokale Maschine begrenzen.

      Gruß Markus

  8. Hallo Zusammen,

    ich bekomme nach Durchlauf des setups folgende Fehlermeldung:
    Error

    Setup could not connect to a running Citadel server.: Verbindungsaufbau abgelehnt /var/run/citadel/citadel-admin.socket

    Ich benutze einen Raspberry pi 3:Linux raspberrypi 4.19.97-v7+ #1294
    Ich habe folgende Installationsanleitung benutzt:
    https://pimylifeup.com/raspberry-pi-email-server/

    Kann mir bitte jemand mitteilen, wo ich suchen soll?
    Vielen Dank.
    Gruß
    Michael

    • Ich hatte anfangs das gleiche Problem.

      MEINE LÖSUNG:
      1. “raspbian jessie” installieren
      2. Citadel Server installieren und Website aufrufen –> sollte jetzt funzen
      3. wenn gewünscht, gegebenfalls Raspberry auf “raspbian stretch” updaten

      Jetzt sollte alles laufen. Bei mir hat es so funktioniert.

  9. Hallo,

    hat sich schon mal jemand mit Raspian 64bit auf einem Raspi 4 8GB und der Installation eines citadel-servers über easyinstall beschäftigt?
    Ich kriege das einfach nicht hin.
    VG tabbi

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