Gedanken zu „Charlie Hebdo“

Nachdem die Redaktionen des folgenschweren Anschlags auf die charlie-hebdo
Satirezeitschrift “Charlie Hebdo” noch nicht am abklingen sind, werden jetzt bereits natürlich wieder die Rufe der Stafverfolgungsbehörden laut.
So traurig, primitiv und feige dieser Anschlag auch war, – ich persönlich verurteile dieses hinterhältige Attentat aufs schärfste -, aber man muß das in Relation sehen.
Der britische Premier David Cameron echauffiert sich jetz öffentlicht, und fordert ernsthaft sämtliche Verschlüsselungen des Datenverkehrs gesetzlich zu verbieten.
Ein derartiges Gesetz würde Messaging-Plattformen wie Snapchat sowie Apples iMessage und Facetime und andere betreffen, die alle Daten verschlüsseln. Bei einer Veranstaltung am Montag sagte Cameron, dieser Schritt sei “genau richtig für eine moderne liberale Demokratie“.
Der gleichen Ansicht ist auch Boris Johnson, Bürgermeister von London. In einem Statement schwafelte er tatsächlich:
Ich interessiere mich nicht besonders für dieses ganze Grundrechtszeug, wenn es um die E-Mails und Telefonanrufe dieser Leute geht. Wenn sie eine Gefahr für unsere Gesellschaft sind, möchte ich, dass die ordentlich mitgehört werden“.
Auf dieser Welle schwimmen natürlich unsere “Volksvertreter” auch mit. Ganz vorneweg Mutti mit der Kernaussage: “Es sei nicht verfassungswidrig, Verbindungs- und Standortdaten länger aufzubewahren”
Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Michael Grosse-Brömer wird auch nicht müde zu betonen: “Die Vorratsdatenspeicherung sei “ein sinnvolles Mittel, um Anschläge zu vermeiden und Täter dann aufzugreifen“.

Egal welche geistige Verdrehungen ich auch mache, es will mir nicht in meinen Schädel gehen wie solche Leute auch nur ein bisschen Macht bekommen konnten. Es ist auch ein absoluter Irrglaube, daß digitale Transparenz Anschläge jeglicher Art verhindern wird.

– Boston Marathon, Wolgograd, Sandy Hook Elementary School, Utøya, Mai-Fest in Abuja, Bangui, Charlie Hebdo  – Die Liste lässt sich traurigerweise beliebig erweitern.
Subventioniert durch Milliarden Steuergeldern versagen NSA, GCHQ und Konsorten auf der ganzen Linie.
Bedenklich weil eben die ganzen Spionagetätigkeiten mit dem Argument der Terrorbekämpfung legitimiert wird.

Wir alle sehen einer sehr düsteren Zukunft entgegen, und die betrifft nicht nur die digitale Welt…


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert